Kreis Segeberg – Ginge es nach der CDU würde der Rettungsdienst im Kreis Segeberg weiterhin durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Behinderten- und Altenhilfe (KBA) aus Norderstedt gewährleistet. So stimmte jedenfalls die CDU-Fraktion mehrheitlich im zuständigen Ausschuss für Ordnung, Verkehr und Gesundheit ab und so werden sich die Christdmokraten auch in der entscheidenden Kreistagssitzung am 8. Dezember für das DRK einsetzen. Damit entscheiden sich die Christdemokraten gegen einen Wechsel zum RKiSH, dem Rettungsdienst Kooperation der vier Kreise Steinburg, Pinneberg, Dithmarschen und Rendsburg-Eckernförde. Damit stimmt die CDU-Fraktion auch gegen einen Beschlussvorschlag der Kreisverwaltung.
Durch das klare Votum der übrigen Fraktionen gegen DRK und KBA ist jedoch klar, der Rettungsdienst im Kreis Segeberg wird von derRKiSH übernommen. Der Vertrag mit dem Kreisverband des DRK wird zum Ende des Jahres 2018 gekündigt.
Über die Rechtslage gibt es geteilte Meinungen zwischen der Verwaltung und dem Rechnungsprüfungsamt auf der einen und dem DRK, KBA und der CDU auf der anderen Seite.
„Der CDU ist es wichtig, dass wir den freiwilligen Helfern des Roten Kreuzes durch solch eine Entscheidung gegen ihre segensreiche Vereinigung nicht die Motivation entziehen. Das Abstimmungsverhalten der anderen Fraktionen ist auch eine Entscheidung gegen das Ehrenamt. Wir hätten uns von den anderen Fraktionen mehr Mut erhofft und weniger blindes Vertrauen in die Vorgaben der Verwaltung,“ kritisiert der CDU-Fraktionsvorsitzende das Abstimmungsverhalten der anderen Fraktionen.
„Wir lassen sie nicht im Regen stehen“ …So ein Grünen-Kreistagsabgeordneter nachdem er gegen eine Vertragsverlängerung mit dem Roten Kreuz für den Rettungsdienst im Kreis Segeberg gestimmt hatte. Mehr Zynismus geht nicht. Quelle SZ
Aus Lübecker Nachrichten vom 17. November 2016
Segebergs Rettungsdienst: Sind Rotes Kreuz und KBA raus?
Kreisgesundheitsausschuss empfiehlt mit Mehrheit Wechsel zur RKiSH
….. Beim Rettungsdienst selbst herrscht derweil genau das, was man im Ausschuss hatte verhindern wollen: Unsicherheit. Es geht nicht um die Jobs. Bei uns herrscht Fachkräftemangel. Es geht beispielsweise darum, ob wir unseren Arbeitsplatz weiter in dem Maß mitgestalten können wie bisher, sagt Lars Schlegelmilch. Er führt als Beispiel ein Arbeitszeitmodell für junge Eltern und ältere Kollegen an, das sie aus dem Schichtdienst nimmt. Was mich auch enttäuscht, ist, dass man sich nach so vielen Jahren nicht mit uns an einen Tisch setzt, um eine Lösung zu finden. Ob wirklich alle Mitarbeiter, etwa die im Büro, übernommen werden, sei gar nicht so gewiss. Außerdem, so der Rettungsassistent, schwäche die Entscheidung das ehrenamtliche Engagement. Und dann seien da noch die Kosten, die, da ist sich DRK-Vorstand Stefan Gerke sicher, mit der RKiSH um satte 40 Prozent steigen würden.